Überspringen zu Hauptinhalt

– Orgel trifft Saxophon –

Die Paderborner Dommusik hatte am vergangenen Freitag als drittes Konzert des Orgelzyklus 2023 erneut die überaus beliebte musikalische Kombination von Saxophon und Orgel gemeinsam in einem Konzert angekündigt. Dieses Konzept, das ein stilistisch besonders vielfältiges und kontrastreiches Programm verspricht, lockte zahlreiche Zuschauer in den voll besetzten Paderborner Dom, in dem man ein fantastisches Konzert erleben durfte. Zwei Paderborner Virtuosen trafen aufeinander um zusammen Neues auszuprobieren und ergänzten sich perfekt.

An den Sopran-, Alt- und Tenorsaxophonen Uli Lettermann, künstlerischer Leiter des Confluence Festivals und Impresario der Kleinen Bühne Paderborn im Deelenhaus, der weltweit solo und zusammen mit dem Saxophon-Quintett Quintessence unterwegs ist. An den Domorgeln sein temporärer Partner Tobias Aehlig, Domorganist, Absolvent der Universität der Künste in Berlin, der sein Konzertexamen Orgelimprovisation „mit Auszeichnung“ und abschloss und dessen Konzerttätigkeit ihn bereits mit namhaften Ensembles und Chören zusammenbrachte.
Während bei vielen Orgelkonzerten die Chor- und Turmorgel weitgehend zusammen bespielt werden, entschied man sich am Freitag, das Programm von Bach bis Rachmaninoff in zwei separate Parts aufzuteilen.

Zum Intro durchschritt Lettermann eindrucksvoll musizierend das Hauptschiff des Domes und traf im Westwerk an der Turmorgel Tobias Aehlig. Gut die Hälfte des Programms wurde von dieser Position bestritten. Dabei entwickelten sich vor allem die Saxophonklänge ganz unerwartet. Noch zur nachmittäglichen Konzertprobe dominierte die lange Nachhallzeit der Kathedrale. Ganz anders am Abend im vollsetzten Haus: Begleitet vom sehr zurückhaltenden, teilweise zärtlichen Orgelspiel, verbreitete sich der Saxophonklang wie eine Art Bühnennebel und füllte das Haus mit wohltuenden Klängen.

Den zweiten Teil des Konzerts, diesmal im Hochchor des Domes gespielt, eröffnete Myroslav Skoryk´s Melody, ein romantisch-zärtliches Stück aus dem Melancholie, Zugewandtheit, Trauer und Wärme sprechen. Besonderheit ist der aktuelle Bezug, weil der Titel in der Ukraine so bekannt geworden ist, dass heute gar nicht mehr jeder sagen kann, ob es nicht eine alte Weise ist. Das Konzert schloss mit einer Improvisation von Uli Lettermann am Alt-Saxophon und dem gemeinsam gespielten Vocalise op. 34 vom Sergei Rachmaninoff.

Das Publikum hielt ob der großartigen Eindrücke eine Moment inne und applaudierte dann den herausragenden Interpreten mit Begeisterung und Standing Ovations.

Unsere Bilderserie vom Konzert und Eindrücken aus dem passend zu den verschiednen Spielbereichen illuminierten Dom finden beim Klick auf das folgende Bild:

An den Anfang scrollen