Wenn die Kerzen nach und nach erlöschen: Die Trauermette
In der Liturgie der Osternacht ist die Lichtsymbolik besonders eindrucksvoll: Wenn die entzündete Osterkerze in die dunkle Kirche getragen wird, ist ihre kleine Flamme die einzige Lichtquelle für die anwesenden Gläubigen. In der Karwoche hingegen gibt es eine liturgische Feier, in der die Lichtsymbolik der Osternacht genau umgekehrt funktioniert und bei der die in der Kirche brennenden Kerzen eine nach der anderen gelöscht werden: Die Rede ist von der Trauermette.
Dieser eindrucksvolle Lichtritus erzeugt eine bedrückte, nachdenkliche Stimmung während der Liturgie, sodass diese nicht nur wegen ihrer abendlichen Stunde auch Düstere Mette genannt wird.
Am Vorabend des Gründonnerstag wurde in diesem Jahr auch im Paderborner Dom der „Abend des verlöschenden Lichts“ gefeiert, ein Sinnbild für das vergehende Leben Jesu Christi, mit einem Wechselspiel von Lesungen, Gebeten und Gesängen in drei Nokturnen, wobei die 15 Kerzen hinter der Kathedra nach und nach gelöscht wurden. Die nachdenkliche Atmosphäre wurde dadurch verstärkt, dass zum Ende der Andacht auch die 15. Kerze, die Christus repräsentiert, gelöscht wurde.
Zum Abschluss der Mette dann der Auszug des dritten Ensembles der Kantorei mit lauten Klappern, zum Zeichen der Trauer über den bevorstehenden Tod Jesu.
Musikalisch gestaltet wurde die Trauermette von drei kleineren Ensembles der Paderborner Domkantorei, die im Westchor des Domes platziert waren. Unter der Leitung von Domkapellmeister Thomas Berning erklangen Werke von Tomas Luis de Victoria, Giovanni Croce, Marco Antonio Ingegneri und T.L. de Victoria.
Ein Blick in die Geschichte der Düsteren Metten gibt der folgende Artikel des Portals katholisch.de:
https://www.katholisch.de/artikel/29280-wenn-die-kerzen-nach-und-nach-erloeschen-die-liturgie-der-trauermette