Die Fahnen sind draußen, jetzt geht es los!
Drei Helfer sind notwendig, um die vor einiger Zeit erneuerten Fahnenstangen aus Aluminium samt Fahnen sicher aus dem Turm heraus zu stecken und an der Dachkonstruktion und der jeweiligen Luke zu befestigen. Tatsächlich: Dieses Heraushängen der Fahnen ist ein eher „stilles“ Signal, das den Beginn des größten Fests der Domstadt signalisiert. Glockengeläut, Liboritusch und die traditionellen Böllerschüsse kommen einen Tag später.
In und um den Hohen Doms wird noch emsig gewerkelt. Jetzt das Signal, das hier jeder versteht: Acht Fahnen markieren den Beginn der Festwoche. „Wie alles an Libori hat auch der Fahnenschmuck Tradition und eine tiefere Bedeutung“, berichtet Stefanie Kroll, Architektin im Erzbischöflichen Generalvikariat arbeitet und für den Hohen Dom zuständig. „Die Farben der Fahnen sind ebenso wenig Zufall wie ihre Anordnung am Domturm.“
Die gelb-weißen Fahnen tragen die Farben des Vatikans. Die Farbkombination führte der von 1800 bis 1821 amtierende Papst Pius VII. ein. Diese Fahnen stehen für die Kirche als Ganzes, dementsprechend hängen sie in Richtung des Bischofshauses. Die rot-gelben Fahnen tragen die Stadtfarben Paderborns und hängen demnach in Richtung Rathaus. Das Rot und Weiß des dritten Fahnenpaares sind traditionelle Kirchenfarben, die auch im Erzbistum Paderborn weit verbreitet sind. Beim letzten blau-weißen Fahnenpaar handelt sich auch um alte Kirchenfarben. „Aber es sind auch die Farben der Gottesmutter Maria und diese ist wiederum die Hauptpatronin des Paderborner Doms“, stellt Stefanie Kroll fest.