Musiktheaterwerk für Stimme, Orgel, Live–Elektronik, Live-Video und Sensoren
Es ist angerichtet für eine besonderes Ereignis!! Wir freuen uns nach dem tollen Start des IMAD-Festivals am Wochenende bereits morgen, am 16. September ein sehr außergewöhnliches Konzertevent im Hohen Dom zu präsentieren:
Unter dem Titel DATA ORGANICA – shifting personas
erleben sie ein Konzert, das wie ein Musiktheaterstück aufgebaut ist! Es geht es um die Verschmelzung von realen Klängen der menschlichen Stimme und der Orgel mit von Künstlicher Intelligenz generierten Klängen, die sich wiederum aus den realen Klängen speisen. Mehr und mehr wird unklarer: was ist real, was ist künstlich erzeugt? Die Grenzen verschwimmen.
Wir sind sicher, nach diesem Audiovisuellen Erlebnis mit absolut faszinierenden Klängen wird am Konzertende niemand den Dom unberührt verlassen.
Erleben sie ein wirkliches Highlight des Festivals in der Paderborner Kathedrale.
Frisch gestimmte Orgel, Leinwand, Medientechnik und Lautsprecher in Quadrophonie sind fertig für dieses besondere Event.
Dienstag, 16. September | 19:30 Uhr | Hoher Dom
Was ist Wirklichkeit? Was passiert, wenn die Stimme eines Menschen, seine Bewegungen, sein Bild nach und nach vollständig digitalisiert werden und das Physische und das Virtuelle miteinander verschmelzen? Was ist dann noch real? Was macht Leben aus?
Genau diesen existentiellen Fragen widmen sich Ruth Michael und Franz Danksagmüller in dem Musiktheaterwerk „Data Organica – Shifting personalities“ für Stimme, Orgel, Live-Elektronik und Live-Video. Darin überschreitet die Orgel ihre traditionelle Rolle und wird zu einem kosmischen Resonator – einer Brücke zwischen dem menschlichen Körper und dem unendlichem Universum.
Die Sängerin fungiert als Spenderin lebenswichtiger Daten: Atem, Stimme, Herzschlag, Gehirnströme werden zu klanglichem Material und in visuelle Projektionen übersetzt – sie verkörpert die digitale Transformation.
Während nun die Algorithmen diese Daten absorbieren und verarbeiten, beginnen sie, Menschlichkeit zu imitieren und sich zu einer neuen Lebensform mit seelenähnlichen Eigenschaften zu entwickeln. Gleichzeitig wird das Wesen der Sängerin mehr und mehr in die virtuelle Welt hineingezogen, wo sie ihrer entkörperten Spiegelung in einer surrealen digitalen Landschaft begegnet. Die Orgel – in Verbindung mit der Live-Elektronik – wird mit ihrem nuancierten Klangspektrum zu einer klanglichen Verbindung beider Welten.
Im Hohen Dom zu Paderborn werden Orgel und Live-Elektronik (Franz Danksagmüller) mit Stimme, Herzschlag und Gehirnströmen (Ruth Michael) einen dichten Klang- und Bildraum ergeben. Herzschlag und EEG werden in Echtzeit aufgezeichnet, in Klang umgewandelt und visuell transformiert: Das Individuum speist die „Gesamtheit“ – und wird von ihr gespiegelt, verzerrt, vervielfältigt. Zwischen sakralem Atem der Orgel und algorithmischen Texturen entsteht ein Musiktheater über Selbstaufgabe, Verführung und die Frage nach Autonomie im Zeitalter der Replikation.
Auch das Publikum wird in das (Klang-)Geschehen einbezogen: Über QR-Links gelangen die Besucher*innen zu einem Video, das sie auf ihren Smartphones abspielen. So erweitert sich der Klangraum um viele verteilte Quellen– und lädt jede Person ein, selbst Teil der virtuellen Gesamtintelligenz zu werden.
Data Organica ist keine Warnrede, sondern eine sinnliche Versuchsanordnung: die Klänge der Stimme und der Orgel treffen auf gegenwärtige Technologie und auf generative Prozesse. Das Werk lädt ein, das eigene Verhältnis zu Daten, Kontrolle und Identität zu prüfen – und das Unheimliche wie das Schöne im Digitalen zu hören.
Der renommierte Komponist und Organist Franz Danksagmüller hat sich vor allem durch seine innovativen Projekte international einen Namen gemacht. In seiner Arbeit lotet er die Verbindung von historischer und neuer Musik, von klassischen Klangkörpern und neuesten elektronischen Instrumenten immer wieder neu aus.
Konzept, Orgel, Live-Elektronik: Franz Danksagmüller
Stimme & EEG: Ruth Michael