„Lange Nacht der Kirchen“ zeigte Meisterliches und Überraschendes
Erneut hat sich das Projekt einer „Langen Nacht der Kirchen“ als kulturelles Format mit musikalischer Tradition und großem Zuspruch beim Paderborner Publikum erwiesen. Die Konzeption, in verschiedenen Innenstadt-Kirchen aufeinander folgende Konzerte anzubieten, entstammt aus der Zusammenarbeit zwischen Paderborner Dommusik und der Werbegemeinschaft. Der besondere Reiz war dabei, die einzelnen Auftritte jeweils zweimal in Folge anzubieten und zeitlich gestaffelt anzulegen, wodurch das Publikum in einer Art Wandelkonzert alle Veranstaltungen erreichen konnte.
Nach dem großen Zuspruch in den vergangenen Jahren hatte man auch in diesem Jahr ein vielseitiges und anspruchsvolles Musikangebot mit verschiedenen Chören, den Dombläsern und dem Domorganisten in und vor den Kirchen vorbereitet. So erlebten die Besucher im Herzen der Stadt eine große Bandbreite klanglicher Vorträge.
Den Auftakt machte der Paderborner Frauenchor unter Leitung von Sabine Hoppe mit religiösen und frischen weltlichen Chorarrangements in der Herz-Jesu-Kirche am Westerntor. Später am Abend bot der Chor dieses Programms noch einmal im Innenhof des stimmungsvoll illuminierten Kreuzgangs der Busdorfkirche, genau richtig für ruhige und nachdenkliche Titel, aber auch Schwungvolles.
Auch die Busdorfkirche „nebenan“ wurde zum Klingen gebracht: mit drei verschiedenen Glocken wurden Melodien und Rhythmen „gebeiert“. Das Publikum lauschte diesem außergewöhnlichen Klang in andächtiger Stille.
Zeitgleich bot die Domkantorei in der gut besuchten Marktkirche unter dem Dirigat von Domkapellmeister Thomas Berning zwei Konzerte mit bedeutenden Motetten von G.P. da Palestrina, J.S. Bach, Anton Bruckner und Max Reger.
In der Folge präsentierte die Paderborner Abdinghofkantorei unter der Leitung von Kantor Tim Gärtner im Hohen Dom anspruchsvolle Chorliteratur von Luis de Victoria, Joh. Hermann Schein, Johannes Brahms und Max Reger.
Parallel dazu konnte man in der benachbarten Gaukirche das recht bunte Programm der Paderborner Dombläser erleben mit Musikwerken der Renaissance bis hin zum Jazz: Zum Abschluss auch eine Jazzversion von „Vielen Dank für die Blumen“.
Bevor sich alle Chöre im Dom zu einem gemeinsamen Abschlusssingen mit einem Friedensgebet trafen, gab es vor dem Dom das traditionelle Kurzkonzert der Dombläser mit einem vielfältigen und launigen Programm, von Beerdigungsmusik aus New Orleans bis zur Filmmusik von Hans Zimmers „Pirates of the Caribbean“.
Den Abend beschließt traditionell das gemeinsame Singen mit Friedensgebet. Domkantorei und Abdinghofkantorei interpretierten jeweils noch ein Werk. Domorganist Tobias Äehlig brillierte mit einem überaus sanften und stimmungsvollen Intermezzo. Mit zwei Texten, vorgetragen von Domkantor Patrick Cellnik, und dem Gebet für den Frieden schloss der Abend mit dem gemeinsamen Abschlussgesang, zu dem sich alle Beteiligten vereinigten.
Herzlichen Dank allen Akteuren für den engagierten Einsatz. Wir freuen uns schon jetzt auf die „Lange Nacht der Kirchen 2025“!
Fotos: Dommusik und Hermann Knaup